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Staatsoper Stuttgart - Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung Aus Dem Serail (DVD)

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Kenmerken

Conditie
Zo goed als nieuw
Levering
Niet van toepassing

Omschrijving

Speelduur 150 minuten

Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail KV 384 (Singspiel in 3 Aufzügen; Libretto: Gottfried Stephanie d.J.)

Nach Hans Neuenfels' politisch motivierter Salzburger Fledermaus-Verseuchung erlebt man eine relativ junge Verfilmung der Mozartschen Entführung ganz unwillkürlich als dramaturgische Vorbereitung auf den Festspielexzeß vom August 2001. Es gilt zu beruhigen, denn die Stuttgarter Produktion ist im Vergleich zu Neuenfels' Salzburger Produktionen - die rührige, phantasievoll-verstiegene Così miteingeschlossen - ein zahmes Unterfangen. Es wird zwar vor allem von den simultan auf der Bühne geführten Schauspielern kräftig outriert, wenn nicht gar gebrüllt, so daß man sich in den exzentrischen Passagen gelegentlich für die Brüll- und Gurgelorgien von David Moss - dem penetranten Salzburger Orlofsky - vorgewarnt fühlt.

Insgesamt erweist sich die Stuttgarter Entführung als sehr deutschlastiges Unterfangen - und dies nicht nur in der sprachlichen Timbrierung, sondern auch in den humoristischen Einfügungen im Bereich der textlichen und alkoholbeflügelten Ausarbeitung. Es ist ein bald gereiztes, bald gequältes Bemühen, die Grenzsituationen der Gefangenen und der zur Befreiung antretenden Personen in einer - freilich nicht näher bezeichneten - politischen Atmosphäre anzusiedeln. Die Türkei bekommt dabei ziemlich eins auf den gesellschaftlichen Hut. Zur Illustration und Publikumsbelehrung wird reichlich - auch dialektisch - Hilfestellung gewährt. Wenn Blondchen von Lust und Wonne sprudelt, streicht wie beim Jedermann der Tod durch die Szene, wenn Pedrillo (und der flankierende Schauspieler) ihr "Es sei gewagt" schmettern, zeigen sie ihre muskulösen Waden, als seien sie für die Radler vom Team Telecom unterwegs.

Das Ganze ist ein begrenztes Vergnügen, sofern man es einmal mit der LD-Edition unter der Leitung von Karl Böhm vergleicht, samt den unten angegebenen Sängern. Die hier auf DVD vermittelte Aufführung ist sicher im Moment einer abendlichen Theatererfahrung ein bedenkenswertes Kapitel heutiger Operninterpretation, aber ich würde sie mir daheim am Bildschirm kein zweites Mal ansehen.

Catherine Naglestad Sopran
Chor der Staatsoper Stuttgart Chor
Orchester der Staatsoper Stuttgart Orchester
Kate Ladner Sopran
Matthias Klink Tenor
Heinz Göhrig Tenor
Roland Bracht Baß
Lothar Zagrosek Dirigent